Erschienen am: 14. 06. 2023

Autor: Xaver Edelmann

Snapchat: My AI

Vor Kurzem fanden Snapchat-User in ihrer Nachrichtenbox einen Fremden, besser gesagt eine künstliche Intelligenz, die erstaunlich viel weiß, auch über dich. Stellt man dem Chatbot eine Frage, kontert er sofort mit einer Gegenfrage. So gelangt er an viele Informationen über seinen Chatpartner. Wie er an nicht preisgegebene Informationen kommt, bleibt aber unklar. Zum Beispiel weiß er über den Standort Bescheid, ohne dass der User den Standort aktiviert hat. Freilich könnte es sein, dass dieser irgendwann einmal vergessen hat, die Funktion auszuschalten und sich der Chatbot so den Standort einfach einmal gemerkt hat.

Viele haben nun Angst oder finden das Tool einfach nur schlecht, was sich (leider) auch in den Bewertungen zu Snapchat widerspiegelt. So schreibt Christina G-R am 8. Mai 2023, also kurz nach dem Release des Bots, my Ai gehöre in den Müll! (Quelle: Bewertungen zu Snapchat | Lesen Sie Kundenbewertungen zu snapchat.com (trustpilot.com), zuletzt aufgerufen am 09. 06. 2023)

 

Freilich glaube ich auch, dass mit dem Chatbot so viele Informationen wie möglich gesammelt werden sollen, denn Daten sind wertvoll. Private Dinge, wie den Standort, sollte der Bot auf keinen Fall erfahren. Andererseits ist es kein Nachtteil, wenn er möglichst viele Informationen bekommt, denn auf diese Weise „lernt“ das Programm. Es kann ganze Texte aus allen verschiedenen Sprachen übersetzen, deine Hausaufgaben erledigen oder dir bei diesen helfen.

Im Gegensatz zu ChatGPT fühlt es sich bei Snapchat an, als würde man einen Freund fragen: Dem Ai Bot einfach mal schnell eine Nachricht schreiben! Und wer will, kann diesem sogar einen persönlichen Namen verpassen.

Illustration: Anna-Lena Kaspar