Erschienen am 26.04.2023

Autorenteam: Karina Indre, Gloria Schrank, Antonia Weishäupl

 

Da geht mal wieder was, am Gymnasium,    eine Reportage zu DER Projektwoche 2023


Museumsbesuche, Kunstprojekte, mal kurz die Welt retten, auf Klassenfahrt gehen, …!
Auch heuer wurde unser Gymnasium in der Woche vor den Osterferien wieder Schauplatz vieler bunter Projekte. Dabei konnte jede Jahrgansstufe von 5 bis 10 in ein breites Spektrum verschiedener Themenbereiche eintauchen und auch nicht so bekannte Welten kennenlernen.  Das „Traurige“ aber ist, dass jede Jahrgangsstufe nur ihre eigenen Projekte mitbekommen hat. Wir haben uns (zum wiederholten Male) zum Ziel gesetzt, euch über das vielfältige Angebot zu informieren. So haben wir unsere Redakteure losgeschickt, um die Etappen der vorösterlichen „Wanderung“ in Richtung Ferien aus eigener Sicht zu dokumentieren. Das Ergebnis ist (so hoffen wir) genauso bunt, kreativ und interessant wie die Projektwoche selbst.

Montag, 1. Etappe: Der Beginn einer (aus Schülersicht) langen Reise ...

Aufwachen, es ist Montagmorgen. Obwohl eine unterrichtsfreie Woche beginnt, sind manche Schüler ziemlich mies gelaunt. Liegt vermutlich am Montag. Oder an der Tatsache, dass es noch geschlagene 5 Tage dauert, bis die Ferien endlich da sind. Aber zumindest haben die Sechsten heute etwas Tolles vor.

Sie dürfen nämlich gut gelaunt mit Herrn Fischer und Frau Hackl bei Sonnenschein und einer Außentemperatur von 15°C ins Freilichtmuseum Finsterau. Was für ein Riesenquatsch! Zwar fahren wir nach Finsterau ins Freilichtmuseum und das auch mit Herrn Fischer und Frau Hackl, aber von den 15 ° C sind wir gefühlt Lichtjahre entfernt, die Sonne macht Urlaub hinter den Wolken, dafür bläst der Wind wie verrückt und als wir in Finsterau ankommen, wird aus dem Regen Schnee. Jetzt ist die Laune so tief im Keller wie das Thermometer. Na toll, das kann ja heiter werden, denkt sich zumindest die Klasse 6b, als uns erklärt wird, dass die Person, die uns durchs Museum führen sollte, nicht da ist.  Aha. Die Klassen 6a und 6c haben zumindest das Glück, dass sie von Museumsführerinnen abgeholt werden. Zur Überbrückung der Wartezeit schickt uns Herr Fischer kurzfristig in eine Ausstellung über die Farbgewinnung in den vergangenen Jahrhunderten. Der einzige Vorteil dieses Sonderprogramms, wie viele finden, ist, dass die Ausstellung in den beheizten Innenräumen aufgebaut ist. Nach einer kurzen Zeit, in der alte Handschriften entziffert und Landmaschinen bestaunt worden sind, äußert einer von uns den Wunsch, in die nahegelegene Indoor-Spielhalle zu gehen. Und wie das in einer Gruppe eben so ist: Plötzlich wollen fast alle. Also raus aus den Ausstellungsräumen und rein in die „Scheune“. Hier wird so wild gespielt, dass man glauben könnte, dass es einem Wunder gleichkäme, wenn die Halle am Ende des Tages noch stehen und nicht zusammenfallen würde. Um Viertel nach neun kommt (endlich) die Museumsführerin Jutta Koller, um uns zu zeigen, wie aus einem Schaf Wolle wird, oder besser gesagt, wie wir daraus ein Armband weben. Frau Koller führt uns erst einmal in den ebenfalls beheizten Kappelhof, eines der alten Bauernhäuser im Museum. Als alle sitzen, beginnt sie, uns Schritt-für-Schritt zu erklären, wie aus der frisch geschorenen Schafswolle ein Garn wird. Nach einigen Ermahnungen für die Jungs, einigen Selbstversuchen, Garn herzustellen oder Wolle zu kämmen und einer Pause dürfen wir endlich selbst angreifen.

Dafür hat Frau Koller uns extra Webrahmen und bunte Fäden mitgebracht. Es wird gezickt und gezankt, was das Zeug hält (und natürlich bleiben auch so manche Lacher nicht aus). Um 11.25 Uhr, als es doch gerade richtig schön ist, ermahnt Herr Fischer uns, dass wir uns mal beeilen sollten, denn der Bus nach Freyung fährt schon um 11.30 Uhr. Was für ein Stress! Nach panischem Gewusel und anderen kleineren (Schüler)problemen sitzen wir wieder im Bus zurück nach Freyung, wo Erlebnisse und Ergebnisse ausgetauscht werden. Und so mancher Schüler aus der 6a und 6b ist beleidigt, dass die Parallelklasse, die 6c, doch ernsthaft Brot backen durfte. Doch Säckchen bedrucken (6a) und Armbänder weben (6b) ist ja auch interessant. Und am Ende hat jeder etwas, das er mit nach Hause nehmen kann, egal ob Erlebnis oder Ergebnis (oder auch Erfrierungen 😉)   

 

Zumindest ist die erste, holprige Etappe geschafft!

Aber es geht ja noch weiter...

Dienstag, 2. Etappe: Nach Tag eins ist die Laune noch tiefer in den Erdboden hinabgestiegen. Aber wir alle wissen ja: Im Erdkern gibt es zumindest wärmere Temperaturen. Vielleicht kommen wir irgendwann mal dort an... (also bei erträglichen Temperaturen)

 

Es wäre ja schließlich kein Wunder, wenn sich so mancher Schüler der 6. Klassen nach Temperaturen im Erdkern sehnt, auch wenn die wahrscheinlich genauso unerträglich sind, wie die am heutigen Tage, denn:   „Mia is so koid! Is des koid!“

Die wohl meistgesagten Sätze dieses Tages. Und sie ergeben wirklich Sinn, wenn man einen Blick auf das Thermometer wirft. Es sind Temperaturen um den Gefrierpunkt, als am Morgen des zweiten Tages der Projektwoche die drei 6. Klassen zusammen mit Herrn Michel in den Bus einsteigen, der uns ins Keltendorf Gabreta bringt. Schon jetzt schneit es wie wild und die Straße ist voller Schnee. Und jährlich grüßt das Murmeltier: Auch am 2. Tag der Projektwoche 2022 gab es heftigen Schneefall. Aber zum Glück heute nicht so massiv, denn wir kommen pünktlich an, werden jedoch gleich klassenweise irgendwo hingeschickt. „C-Klass’ do hi zum Töpfern, B-Klass’ geht do mid zum Bog’nschoisn und d’ A-Klass’ griagt a Führung”. Sehr knapp und informativ, muss man schon sagen. Also folgen wir einer gewissen Monika, Mitarbeiterin des Museums, den Berg rauf und dann auf der anderen Seite wieder runter zur Station Bogenschießen. Hier lernt sie uns den Umgang mit Pfeil und Bogen, enthüllt die Zielscheiben und verkündet uns schließlich, dass jeder 3x schießen darf. Wer traut sich zuerst? Na klar, die Jungs! So einfach, wie sie gedacht haben, ist es allerdings auch nicht. Als ich dann an der Reihe bin und den Bogen in der Hand halte, habe ich plötzlich das Gefühl, dass Monikas Erklärung etwas kurz war. Aber egal, jedoch merke ich, dass ich Monika durchaus schon auf die Nerven gehe, als mir zum 5. Mal der Pfeil runterfällt, ich den Pfeil falsch halte oder den Bogen zu locker halte. Aber man kann ja schließlich nicht alles können. Als sich diese Station dem Ende neigt, ist Monika nicht die einzige Person, die etwas genervt ist: Wir Mädchen sind vom Wetter und den Jungs genervt, die Jungs von uns Mädchen und von Monika, die ihnen erklärt hat, dass sie heute nicht mit Schwertern kämpfen, und Frau Ziegler, weil um 9.20 Uhr plötzlich 15 Leute gleichzeitig auf die Toilette müssen. Aber wir wollen uns mal nicht die neu gewonnene Laune verderben lassen! Weiter geht’s zu Ursula, einer weiteren Mitarbeiterin, zu dem fast echt keltischen Töpferhaus und dem Ton, der anscheinend noch kälter ist als die Luft draußen. Das Häuschen hat übrigens nur 2-3 kleine Fenster und eine Tür, durch die Licht ins Innere gelangt. Hier wird geknetet, geworfen und rumgebrüllt, was das Zeug hält. Kein Wunder, dass die Jungs durch ihr ganzes Gebrülle und Getratsche erst fertig werden, als wir Mädchen schon wieder draußen auf den nächsten Programmpunkt warten. Waaaaaaaaaas für ein Stress aber auch! Die Laune sinkt noch tiefer als das Thermometer, als wir gefühlte 20 Minuten draußen stehen, bis uns mitgeteilt wir, dass die Führung durchs Dorf erst in einer halben Ewigkeit beginnt. Also dürfen wir uns (endlich!) im nahegelegenen Wirtshaus aufwärmen und trinken und essen, bis wir uns auf den Weg ins „Herrenhaus“ machen. Über den Witz der Jungs, dass das ein Herrenhaus ist und die Mädchen hier nichts zu suchen haben, lachen nur wenige, vielleicht auch, weil die Mundwinkel angefroren sind. Dort drinnen wird uns bei ähnlichen Temperaturen wie draußen das Leben der Kelten vor Augen geführt. Und ja, etwas komisch gucken wir schon, als uns erklärt wird, dass wir hier auf echtem Tierfell sitzen. Um Punkt 11 Uhr begeben wir uns wieder nach draußen, um uns das „Produktionsgebäude“ der Kelten anzusehen. Um 11.05 Uhr hört jedoch fast keiner mehr zu, denn schließlich gibt es hier interessantere Dinge, z.B. die Bagger, die etwas weiter entfernt baggern. Aufatmen, als wir uns um halb zwölf nochmals aufwärmen dürfen und dann den Weg zum Bus antreten. Um 12.15 Uhr erreichen wir die Busbucht Freyung, wo wir die 12er-Busse verpasst haben und nun eine halbe Stunde auf die Busse um 12.45 Uhr warten müssen. Am Ende haben wir vieles gelernt, aber vor allem, dass Projekttage bei Temperaturen um den Gefrierpunkt echt nichts Wünschenswertes sind, egal wie ansprechend das Angebot ist.

Die 7. Klassen haben es wenigsten gut bzw. wärmer, denn sie dürfen heute das (Indoor-)Museum Boiotro in Passau besichtigen.

 

Auf dem Weg zu Museum „Boiotro“ in Passau ist im Bus jeder noch am Ausschlafen. „Woher kommt diese Musik?“ Frau Sammer schaut skeptisch umher und sieht, dass sich hinten im Bus eine Party mit anscheinend doch schon aufgewachten Schülern versammelt hat, die sich mit Hits wie „Die Landstraße“ und dem all-time-Favorit „Mein kleiner grüner Kaktus“ die Fahrt versüßen. Nach dem Durchlaufen von ätzenden Gassen und den ständigen Klingelstreichen kommen wir am Kastell an. Wir werden als echte VIPs anerkannt und können 1 Stunde früher rein, um andere Besucher nicht in den Wahnsinn zu treiben 😉. 

„Ooooohhhhh, der Ring wurde extra für mich gemacht, der passt meinem Finger perfekt!“, freut sich eine Mitschülerin über den Goldring, den wir bei der Führung in der Vitrine entdeckten.

Am Ende der Führung warten wir auf die Anderen und unterhalten uns mit den Lehrern. Und Hilfe (!): Herr Fritz (unser Geschichtslehrer) hat sich schon Gedanken gemacht, wen er nach den Ferien ausfragen könnte!!!  

 

Manch einer von euch Lesern mag sich hier denken: „Ganz schön viel Geschichte!” Aber keine Sorge: Wir können auch noch etwas Anderes, als Museen zu besichtigen, auch wenn uns das die ganze Woche begleitet. Wir arbeiten auch mal, wie der nächste Bericht vom Donnerstag zeigt:  

Donnerstag, 4. Etappe: Bald haben wir’s geschafft...

 

Ich glaube, auf diesen Tag freut sich jeder aus der 6. Jahrgangsstufe: Endlich wieder drinnen sein und nicht gegen irgendwelche Schneestürme ankämpfen!

Als allererstes machen wir uns zu Fuß auf den Weg in das Schramlhaus, das älteste Bauernhaus der Stadt, in dem das Heimatmuseum zu finden ist. Hier können wir im Haus, im Hof und im Garten sehen, wie eine Bauernfamilie früher gelebt hat. Außerdem besichtigen wir dort eine Ausstellung von Hinterglasbildern. Wir lernen verschiedenes über die Geschichte des Glases und über die Technik der Hinterglasmalerei. 

Zurück im Gymnasium dürfen wir diese Kunst selbst ausprobieren. Als erstes lernen wir, wie man Glas in Teile schneidet. Danach machen wir uns an die Entwürfe. Ganz wichtig: das Butterbrotpapier. Das benutzt man, um die Vorzeichnung spiegelverkehrt auf die Glasplatte zu bringen. Das Coole an unserer Hinterglasmalerei ist, dass wir die alte Technik für moderne Motive nutzen dürfen und zum Beispiel Comics auf die Glasplatten malen können. Vielleicht findet ihr die Idee genauso gut wie wir und probiert sie einmal selbst aus!!! 

Und dann steht für die 7. Klassen auch noch ein Mega-Projekt an: Eine Klassenfahrt!  

Am Mittwoch, den 29.04., startet um 8:00 Uhr der Bus in die Finsterau und kommt um 9:00 Uhr dort an. In der Turnhalle dürfen wir uns zunächst beim Fußball, beim Tischtennis oder auch beim Kartenspielen austoben, bis wir um 11:00 Uhr in den Gemeinschaftsräumen unsere Teamer, Anna-Lena, Nicci und Paul, kennenlernen. Erstes Highlight ist das Mittagessen: Schnitzel und Milchschnitte als Dessert. Nach einer kurzen Pause finden unter Anleitung unserer Teamer Gemeinschaftsspiele in der Turnhalle statt: Zum Beispiel müssen wir uns alle an einem Seil festhalten und gemeinsam kleine Holzblöcke mit winzigen Schlitzen zu einem Turm auftürmen. Nach einer weiteren Pause lassen wir uns das Abendessen, Schupfnudeln mit Apfelmus oder Sauerkraut, schmecken. Um 19:30 startet der Spieleabend, beliebt ist etwa „Schwarzes Mysterium“. Ab 22:00 beginnt leider die Nachtruhe. Der nächste Tag beginnt nach einem Frühstück mit z. B. Nutella, Salami und Semmeln mit weiteren Spielen, z. B. „Alle, die …!“. Nach Gulasch und Nudelauflauf werden die A- und B-Klassen zu mehreren Gruppen vermischt, die unterschiedliche Projekte durchlaufen, wie zum Beispiel ein Geo-Quiz. Nach einer kurzen Pause startet eine sehr spannende Veranstaltung: Wir erhalten die Aufgabe, dem biblischen Escape-Room bis 17 Uhr mithilfe versteckter Details, Codes und Schlüssel zu entkommen. Nach der abendlichen Kartoffelsuppe freuen wir uns auf den „Bunten Abend“, dabei wird die Klasse zunächst in zwei Gruppen unterteilt und kann zu mehreren Themen eine Frage mit einer Punktanzahl zwischen 100 und 500 Punkten zum Beantworten auswählen. Je höher die Punkte, desto schwerer sind die Fragen. Die Gruppe „Bananenschäler“ gewinnt mit 390 zu 380 Punkten gegen das andere Team, daraufhin ist um 22:00 Uhr wieder Nachtruhe. Am letzten Tag ist’s dann so weit und jeder macht sich bereit für die Abfahrt. Bettlaken werden in die Wäsche geworfen, Koffer eingeräumt und eine kurze „Abschlussfeier“ vorbereitet: Eine Gruppe kümmert sich um die musikalische Gestaltung, eine andere um die Dekoration und wiederum eine andere schreibt Wünsche für die Klasse auf. Daraufhin geht’s um 11:00 Uhr zurück nach Freyung. Schön (und lecker 😉) war’s!

 

Trotz der unterschiedlichen Projekte sind wir uns in einer Sache einig:

Endlich Ferien. Und, wem ist es aufgefallen?  Das waren natürlich nicht alle Projekte, sondern nur ein kleiner Ausschnitt. Aufgrund des Rotationsprinzip der Projekte haben wir uns entschlossen, nur wirkliche „Neulinge“ in unsere Reportage aufzunehmen. Dafür könnt ihr die anderen aber in unserer Reportage zur Projektwoche 2022 nachlesen (I hed gmoand, mia dad ma nua Film schaun).